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Fritschi Xenic 10

Fritschi Xenic 10
Text: Christian Penning | Datum: 15.10.2019
Fritschi Xenic 10
Fritschi

330 € | 397 CHF

TESTEINDRUCK

Die Fritschi Xenic 10 ist der neueste Wurf der Schweizer Bindungsschmiede und das leichteste Modell im Sortiment der eidgenössischen Tourenbindungsspezialisten. Im Gegensatz zu den anderen Testkandidaten, die mit klassisch konstruierten Pin-Vorderbacken arbeiten, setzt Fritschi bei der Xenic 10 auf eine neue, clean und aufgeräumt konstruierte Fronteinheit, bei der keine Federn zu sehen sind. Der Vorderbacken kann damit so gut wie nicht mehr vereisen. Zudem klappen die Pins beim Öffnen nicht schräg zur Seite. Stattdessen bewegen sich die Hebelarme, an denen die Pins befestigt sind, geradlinig nach links und rechts. Dadurch soll die Gefahr von Fehlauslösung durch vertikale Kräfte reduziert werden. Ausserdem erlaubt die Neukonstruktion einen präzisen Einstieg in die Bindung. Die Bindung schnappt wie eine Mausefalle definiert und treffsicher zu. Die Verriegelung des Vorderbackens im Aufstiegsmodus erfolgt in bekannter Manier mit dem Verriegelungshebel an der Front des Vorderbackens. Sie erfordert etwas Kraft. Am Hinterbacken können die Z-Werte für frontale und seitliche Auslösung getrennt eingestellt werden. Auch der Switch vom Aufstiegs- in den Abfahrtsmodus klappt sehr schnell und einfach. Man dreht den Hinterbacken um 180°, fertig! Im Gehmodus wird der Skistopper beim Einstieg in die Bindung automatisch fixiert. Dreht man den Hinterbacken zurück in den Abfahrtsmodus, löst sich diese Fixierung automatisch wieder. So kann der Ski beim Umbauen nicht ungewollt davongleiten. Der Stopper ist sehr solide und bremst dank starker Feder effektiv. Die Steighilfe lässt neben der Grundposition auf der Bindungsplatte (2°) nur eine weitere Höhe zu. Die entspricht mit einem Winkel von 10,3° (bei Testschuh mit Sohlenlänge 314 mm) in etwa der höchsten Steighilfeposition der anderen getesteten Pin-Bindungen. Die Bedienung mit dem Skistock funktioniert einwandfrei. Viele Kunststoffteile sorgen für ein attraktives Gewicht von 365 Gramm inklusive Stopper.

Auf Abfahrten vermittelt die Bindung eine gute Kraftübertragung. Dabei wirkt sie nicht starr steif sondern angenehm dynamisch. Die Steifigkeit am Vorderbacken ist minimal geringer als die von vergleichbaren Pin-Bindungen. Auch in puncto Steifigkeit des Hinterbackens muss sich die Fritschi Xenic 10 nicht verstecken. Bei Frontalstürzen gibt die Bindung den Schuh mit Hilfe eines Kunststoffteils, auf das die Schuhnase drückt, rasch frei.

Das ergab der Labortest
Bei Überprüfung der Z-Wert-Einstellungen lagen die Einstellwerte insbesondere bei niedrigen und hohen Z-Werten über den von der Norm vorgegebenen Toleranzbereichen. Die Auslösung erfolgt dann erst bei deutlich höheren Kräften. Ausserdem gab es Abweichungen zwischen linker und rechter Bindung. Mit nur minimalen Abweichungen von 1 bis 2 Prozent ist das Auslöseverhalten über 25 Auslösungen hinweg sehr konstant. Bei Drehstürzen in Körpervorlage funktioniert die Xenic 10 problemlos. Bei Drehstürzen in Rücklage schneidet sie von den getesteten Bindungen am besten ab, überschreitet aber den laut Norm vorgegebenen Toleranzbereich der Auslösewerte von 25 Prozent. Die Abweichung liegt bei 31,1 Prozent.

Den Test mit seitlicher Stossbelastung bestand die Xenic 10 wie alle anderen getesteten Bindungen nicht. Die Bindung kann seitliche Schläge nicht in dem Masse kompensieren, wie es die Tourenbindungsnorm erfordert. Sie öffnet vorzeitig.

Fazit

«Schweizer Alleskönner mit hohem Bedienkomfort.»

Stärken

+ gute Kraftübertragung
+ hoher Einstiegs- und Bedienkomfort

Schwächen

– Deutliche Abweichungen der Auslösewerte bei Z-Wert-Einstellung per Sichtfenster
– Schwächen bei seitlichen Stossbelastungen
Produktdaten

Fritschi Xenic 10

365 g

85, 95, 105

85, 95, 105

2°; 10,3° (bei Sohlenlänge 314 mm)

4-10

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Bewertung

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