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Des Teufels Atem

Des Teufels Atem
Text: Iris Kürschner | Datum: 15.11.2019
Des Teufels Atem
Fikengrat / OW

km

1067 hm  1629 hm

03:30 h

zs
Auf der einen Seite bewegt sich das Skigebiet von Melchsee-Frutt, von der anderen Seite dringt das ­Gejohle vom Skigebiet am Titlis herüber. Zwischen beiden liegt der Graustock­karst. Kein Mensch weit und breit, als wir dort über weite, kupierte Hänge aufsteigen. Ahnungslos, dass die Skier über ein weit verzweigtes Höhlenlabyrinth gleiten. Erst ein rätselhaftes Loch am Fikengrat verrät das. Unheimlich waren solche Löcher den Altvorderen. Im Fikenloch hause der Teufel, flüsterten sie sich zu. Seinen Atem sieht man auch heute, wenn es klirrend kalt ist und Dampf aus der Höhle steigt. Seit dem ersten Erkundungsgang der Gebrüder Trüssel im Sommer 1976 konnten 121 Höhleneingänge und 63 ­Kilometer Gänge vermessen werden. Sie liegen auf engstem Raum über mehreren Etagen – ein Geotop von nationaler Bedeutung. Der Fikengrat ist auch überirdisch ein Naturjuwel.  Mit trügerischem Frieden. Seit bald zwei Jahrzehnten planen Touristiker einen Zusammenschluss der Skigebiete Titlis, Melchsee-Frutt und Hasliberg. Vom Teufel geritten, um auch noch eine der letzten unverbauten Oasen platt zu machen. Wird der Widerstand der Naturschützer stark genug sein? Jeder könnte dazu beitragen.
Toureninfo

Die Freeride-Abfahrt zur Engstlenalp lässt man sich bei guten Verhältnissen nicht entgehen

TIPP
Am Hengliboden wurden in den vergangenen Jahren mehrere Bartgeier ausgewildert.

Hotel Engstlenalp 
Tel. 033 975 11 61, engstlenalp.ch 

www.haslital.swiss

vom Wendensattel (2776 m) zum Engstlensee. Es lohnt die Übernachtung im Hotel Engstlenalp. So kann man zeitig starten, bevor die Südhänge aufweichen. Von der Engstlenalp nordnordöstlich über die steilen Weiden von Weng auf den vom Gwärtler herabziehenden Rücken. Nach Nordosten zum Fikengrat (2528 m) am Kamm nordwestlich des Graustocks. Abfahrt entlang der Aufstiegsroute. 

AUSGANGS- UND ENDPUNKT
Das Skigebiet am Titlis empfiehlt sich, weil man von dort nur kurz zum Wendensattel aufsteigen muss, um die Abfahrt zum Engstlensee geniessen zu können. Bei ungünstigen Schneeverhältnissen kann man auf der Piste bis fast zum Engstlensee abfahren. Nahe des Nordufers über den See und flach in 30 Min. zur Engstlenalp.