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Dreigipfliger Fluebrig

Dreigipfliger Fluebrig
Text: Niki Huywler | Datum: 15.04.2016
Dreigipfliger Fluebrig
Tourentipp: Fluebrig / SZ

km

1180 hm  1180 hm

04:30 h

t4
Der Fluebrig ist ein dreigipfliger Berg zwischen Wägital und Sihltal im Osten des Schweizer Kantons Schwyz. Der höchste Punkt auf 2092 m trägt den Namen Diethelm, identisch mit einem im Bezirk March weitverbreiteten Familiennamen. Dieser formschöne, meist bis weit in den Sommer hinein schneebedeckte Berg mit seinen drei markanten Gipfeln ist der erste richtig hohe Vorberg in diesem Teil der Alpen. Entsprechend prachtvoll ist die Aussicht. Ein mächtiger Bergstock mit mehreren Gipfeln, Hochkaren und langen Gratarmen, mit schweren Felsbänken und steilen Grasplanggen breitet sich da zwischen dem hintersten Sihl- und dem hintersten Wägital aus – gut ersichtlich vom Wägital, Hoch-Ybrig und sogar von Zürich.

Geographisch ist der Fluebrig eigentlich in vier Gipfel aufgeteilt: Diethelm (2093 m, südwestlicher Punkt), Turner (2068 m, östlicher Punkt), Wändlispitz (1971 m, Südlich) und Fluebrig Nordgipfel, (auch Wyss-Rössli genannt, 2018 m). Warum das Wyss-Rössli nicht als Fluebrig Berggipfel gilt ist unbekannt. Wahrscheinlich weil die Schartenhöhe unter 30m ist.
Anspruchsvolle Kletterrouten findet man da kaum. Ausser die am Wändlispitz. Aber sehr wohl anspruchsvolle Bergtouren von T3 bis T6+. Der Fluebrig kann im Winter mit Snowboard und Skis bestiegen werden, verlangt wegen seiner Steilheit aber absolut lawinensichere Verhältnisse. Es befinden sich auch verschiedene Höhlen an diesen Gipfeln, die nach den Sagen in früheren Zeiten als Versteck für unermessliche Goldschätze dienten (Goldloch) und nur einem Venezianer zugänglich waren. Auch Drachen und Geister sollen dort gehaust haben, um jeden zu zerschmettern, der nach dem funkelnden Edelmetall begehrte. Heute noch sollen Gebeine solch verwegener Goldsucher in den Höhlen herumliegen. Wer die Sprache und den Ursprung dieser Sagen zu deuten versteht, erkennt darin einen Sinn. Die Menschen der damaligen Zeit, besonders jene in den Berggegenden, waren noch viel mehr den Naturgewalten ausgeliefert und empfanden eine viel tiefere Ehrfurcht vor allem Übernatürlichen, Dämonischen und Geistigen. Gerade die vielen Sagen sind ein treffendes Spiegelbild der damaligen, vom Aberglauben belasteten Volksseele, die verständlicherweise noch nicht alles nach den heutigen Begriffen zu deuten vermochte.
Toureninfo

Diethelm T4 über die Leiter und Drahtketten. Von einfacher Wanderung bis zur extrem schwierigen und ausgesetzten Route (T6+, im Winter bis AS+).

Keine Gastwirtschaften vorhanden, ausser beim Golfplatz Ochsenboden. Bei der Alpfluebrig sind Getränke erhältlich.

Der klassische Start beginnt am Ochsenboden via Stapelwand oder Flächlihöch. Beide Touren sind gut markiert. Im Winter lohnt es sich, via Aumeindli beim Wägitalerseeende zu starten. Der Hauptgipfel Diethelm auf 2092 m ist mittels Leiter und Kette zu erklimmen. Die letzten 40 m geht es den Gipfelgrat entlang zum Gipfelkreuz. Mit einer herrlichen Aussicht über Wägitalersee, Sihlsee und Zürichsee wird man für die Anstrengungen belohnt.

RUNDTOUR Klassische Rundtour auf den Fluebrig. Start vom Ochsenboden in Studen zum Diethelm via Schärmen, je nach Zeit kann auch der Turner und das Wyss Rössli miteinbezogen werden. Runter über die nicht mehr so steile Alp Richtung Flächlihöch. Danach durch den wunderschönen Wald mit zahlreichen Brücken – oder Richtung Wäggital, wo natürlich auch aufgestiegen werden kann. Im Winter wird die Route vom Wägitalersee (Aumeindli) bevorzugt. Erfordert sichere Lawinenverhältnisse. Es kann auch bei den beiden Sienen oder Gartenbeetli abgestiegen oder im Winter gefahren werden (T6 II / SS+)

VARIANTEN

Normalroute Nord – Ochsenboden-Fläschlihöchi oder Aumeindli vom Wägitalersee zur Alp Fluebrig. Ca 5h, T4
Normalroute Süd – Ochsenboden via Stafelwand auf den Diethelm. Ca 5h, T4
Schäferweg – Ochsenboden – Wändliflue, T5+
Turner Vorgipfel – Sehr brüchig und ausgesetzt. Seilsicherung nicht möglich, T6 II
Chli und Gross Sienen – Bei Nässe meiden. Achtung vor Steinschlag, T6 II
Gartenbeetli – Grasige steile Rinne durch den Schwarzwald von Ochsenboden aus, T6